Wie schön! Du bist mit einem „Klick“ auf meiner Webseite gelandet! Ich freue mich sehr, dass du da bist, dir einen Moment Zeit für meine Gedanken nehmen möchtest und dass du somit deiner Seele eine kleine Auszeit schenkst. Warum solche „Klicks“ im Alltag wichtig sind – davon möchte ich dir heute erzählen.
Im Text des Markusevangeliums lese ich davon, dass der Wunsch nach Heilung Massen von Menschen dazu bewegte, Jesus nachzueilen. Sie gingen in die Städte und Dörfer, in denen Jesus sich gerade aufhielt. Marktplätze und Höfe wurden zu Krankenhäusern. Diejenigen, die nicht selber gehen konnten, wurden auf Matten herbeigetragen.
„Lass uns nur die Quasten deines Mantels berühren!“ In den Worten der Menschen mochten vielleicht (noch) kein gereifter Glaube, sondern Magie und Aberglauben mitschwingen. Aber Jesus sah die verschiedenen Sehnsüchte, Wünsche und Motive und ließ die Menschen kommen, er ließ sich berühren, er fasste an, er berührte. Und er heilte. Mitten im Gedränge, im Geschiebe und Geschubse der Menschenmassen geschah Wunder um Wunder.
Auch ich bin häufig im Gedränge unterwegs. Allein der Blick auf den Terminkalender reicht mir, um zu sehen, wie dicht die neue Woche wird. Ganz zu schweigen, von den Gedanken und Ideen, die in meinem Kopf herumschwirren, die Informationen, die auf mich einströmen und die ich ständig sortieren muss in „wichtig“ und „unwichtig“.
Ja, und auch ich bin verletzt, zerbrochen, sündig und bedarf der Heilung. Das ist vielleicht für andere nicht so offensichtlich, aber ich sehne mich ebenso danach, berührt zu werden, um mich zu erholen.
Ich bin unterwegs im Gedränge, Geschiebe und Geschubse dieser Welt. Ich sehne mich nach Berührung und vermute nur oft gar nicht, dass Jesus genau hier gegenwärtig ist und berührt werden kann.
„Jesu Mantel berühren“ – könnte das vielleicht für meinen Alltag zum Schlüsselwort werden?
Die Begegnungen und Berührungen, die Jesus mit den Menschen hatte, waren oft nur einen Augenblick lang. Sie waren zwar intensiv und für die Betroffenen lebensverändernd, aber eher nebenbei und flüchtig.
„Anklicken“ und „Weitersurfen“ – das kenne ich sehr gut. Darf es auch so etwas geben wie eine „Anklick“ – Berührung mit Gott? Ich brauche solche Formen für geistlich dürftige Zeiten, aber auch für mal eben zwischendurch. Nicht die Länge des Kontakts mit Gott ist entscheidend. Eher meine Sehnsucht danach. Mein Wunsch, Jesus nahe zu kommen. Und die Intensität, wenn die Berührung zustande kommt. Der „Klick“ ist die Durchbrechung des Gewöhnlichen. Ein kurzes (Stoß-) Gebet, ein stiller Moment, das Lesen eines Psalms oder einer Andacht, das Bewusstsein, dass Jesus genau jetzt in diesem Moment da ist. Es ist aber auch die Begegnung mit anderen, der kurze wertvolle Augenblick, ein plötzlicher Moment gelungener Nähe. Alles Zeichen Gottes, die in der Unscheinbarkeit des Alltags aufglänzen.
Der „Klick“ bedeutet vielleicht nicht, dass Krankheiten automatisch verschwinden. Aber er kann der Seele helfen, sich in Jesu Gegenwart und Licht zu stellen, sich ihm zu öffnen und in ihm zur Ruhe zu kommen, sich nach und nach zu erholen.
Darf ich dich dazu ermutigen, dich in dieser Woche immer wieder nach Jesu Mantel auszustrecken? Lass dich unterbrechen. Ruh dich aus am Wegesrand. Jesus ist genau hier gegenwärtig und kann berührt werden. „Klick“ ihn an und gehe dann, berührt, gehalten und gestärkt durch diese Tage.
Vertraue darauf, dass seine Berührung, seine Kraft, den Moment und dein Leben verändern kann.
Wo Jesus auch hinkam, in Dörfer, Städte oder Höfe: Sie legten die Kranken auf den Plätzen nieder. Dort flehten sie ihn an: „Lass uns nur die Quasten deines Mantels berühren!“ Und wer immer ihn berührte, wurde gesund.
Markus 6,56
- Sehne ich mich nach Berührung?
Foto: Emgert Zondervan