Öffne dich!

Komm her. Komm mal mit mir hier herüber an die Seite.

Nur du und ich. Wir beide.

Die anderen, von denen du dich bedroht fühlst, sie sind nicht da.

Ich muss dir was sagen.

Ich weiß, du bist taubstumm und kannst mich nicht hören.

Aber ich muss mit dir sprechen. Ich vertraue darauf, dass meine Worte dich treffen. Berühren.

Dass du sie fühlst. So wie ein Baby, welches die Worte seiner Mutter als Liebe tief in sich aufnimmt.

Nun verstehe, was ich dir sagen möchte:

Du bist zu! Du bist verschlossen!

Nicht nur dein Ohr.

Du bist gebunden. Gefesselt. Unfrei.

Nicht nur deine Zunge.

Du bist nicht nur körperlich beeinträchtigt.

Du hast Symptome einer Verschlossenheit des ganzen Menschen.

Du hast dicht gemacht. Verschließt dich. Du bist verstummt. Stellst dich taub.

Richtest eine unsichtbare Wand auf zwischen dir und den anderen.

Warum nur? Was ist passiert, dass du so reagierst?

Als Kind warst du doch so fröhlich, so neugierig und – ja, du warst so offen!

Wollte man dich nicht so, wie du bist?

Ließ man dich nicht gelten in deiner Andersartigkeit? Besonderheit?

Durfte nicht sein, was in dir war und lebte?

War es in ihren Augen wertlos? Oder sogar böse?

Und dann – kann es sein?

Dann hast du dich zurückgezogen. Abgeschirmt.

Und nach und nach immer mehr vom Leben ausgeschlossen.

Komm her, Liebes.

Effata! Öffne dich!

Tu du es! Öffne du dich! Du darfst es! Du kannst es!

Denn du brauchst dich nicht vor mir verschließen. Und ab jetzt auch nicht mehr vor den anderen.

Du brauchst dich nicht mehr aus Angst in dich hinein verkriechen.

Du spürst doch selbst, wie unfrei dich das gemacht hat.

Wie du dir selbst die Freude am Leben genommen hast.

Wie dir die Möglichkeit genommen wurde, dich im Kontakt mit anderen zu entfalten.

Ich weiß, damals, als du noch klein warst – da war es die einzige Möglichkeit, dich zu schützen.

Zu überleben.

Aber jetzt kannst du dich öffnen. Ganz unbesorgt.

Schau, wir sind hier allein. Vor mir brauchst du dich nicht zu fürchten – absolut nicht.

Kannst du mir das glauben?

Spürst du, dass ich dich annehme?

Bei mir darfst du sein, der du bist. Und so wie du bist.

Du brauchst das, was in dir ist, vor mir nicht zu verbergen.

Denn ich nehme dir nichts weg. Ich verletze dich nicht.

Ich mache nicht kaputt, was dir wichtig ist.

Ich mache es nicht schlecht und verachte es nicht.

Ich kenne dich. Ich weiß, was alles in dir ist. Gott hat es doch in dich hineingelegt.

Es darf an´s Licht kommen. Du darfst dich zeigen. Lass die anderen teilhaben an den Reichtum in dir.

Deshalb sage ich dir noch einmal: Effata! Öffne dich!

Hab keine Angst davor! Du kannst es! Du musst dich nur trauen!

Ich gebe dir Mut und die Kraft dazu. Geh aus dir heraus. Höre nicht auf das Misstrauen und die Angst.

Gott will, dass du frei wirst. Erlaube es dir! Trau dich!

Fürchte dich nicht. Ich helfe dir.

Ich bin bei dir. Du bist nicht allein.

Dann blickte Jesus zum Himmel auf, seufzte und sagte: „Effata!“, das heißt: Öffne dich! Sofort öffneten sich die Ohren des Taubstummen, seine Zunge löste sich, und er konnte normal sprechen.

Markus 7, 34&35

  • Wo muss ich mich öffnen?

Foto: Emgert Zondervan

 

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