In den letzten Wochen kam mir zwischen all den Gedanken, die mich vorantreiben und an dringende Dinge und noch aufdringlichere Termine erinnern wollten, immer dieser eine Gedanke:
Du darfst eine Pause machen.
Ich erinnere mich noch genau an den Moment vor einigen Jahren, als mir dieser Aspekt des Lebens klar wurde.
Es fühlte sich an, wie ein kleines Kind, das erwartungsvoll, mit großen Augen und klopfendem Herzen ein Geschenk auspackt.
Auf dem Geschenk stand:
„Du darfst!“
Darin verpackt war die Erlaubnis, mich und meine Bedürfnisse wichtiger zu nehmen, als gewisse Erwartungen von außen.
Den inneren Kritiker und die Gedanken, die mich von mir wegführen möchten, zum Schweigen bringen.
Und es verbarg sich die dringende Empfehlung, regelmäßige Pausen einzulegen.
In einer Zeit, die uns dazu verleiten möchte, mit dem Dauerblinker auf der linken Spur durchs Leben zu rasen, braucht es sehr viel Mut.
Es braucht Mut, etwas Wichtiges zu unterbrechen.
Und einige Minuten lang nichts als Stille zu erzeugen.
Es ist vielleicht schon die Frage, wie ich meinen Tag beginne.
Ob ich es nicht schon morgens einmal schaffen könnte, bewusst aus dem Funktionieren-Müssen herauszutreten.
Nicht nur müde in die Kaffeetasse falle.
Die Spülmaschine ausräume.
Pausenbrote schmiere.
Mir stattdessen am Morgen mal zehn Minuten Stille schenke.
Ein Ankommen in den Tag.
Um mich zu sammeln.
Um offen in den Tag zu gehen.
Fröhlich und entspannt.
Um nicht da weiterzumachen, wo ich gestern Abend aufgehört habe.
Und das wünsche ich dir auch:Dass du das das Geschenk des „Du darfst“ für dich entdeckst und genießen lernst.
Du darfst heute auch mal Pause machen.
Du darfst durchatmen.
Dich recken und strecken.
Deinen Kaffee oder den köstlichen Tee schlürfen.
Die Augen schließen.
Dich neu ausrichten.
Fühlen, hören und sehen.
Schauen, was wirklich wichtig ist.
Schmecken, wie freundlich der Herr mit dir ist.
Dich in seine rettende und bergende Liebe hüllen.
Du darfst dir die Wunder des neuen Tages vor Augen führen.
Du darfst neue Kraft sammeln.
Dich von deinen Ängsten und Sorgen, dem Gefühl der Ohnmacht und der Überforderung verabschieden.
Du darfst wissen, dass, egal was noch alles kommt, am Ende alles gut werden muss.
Du darfst!
Und du wirst merken: das ist kein Stillstand.
Das ist nur Anlauf nehmen.
Du darfst.
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