Es ist Zeit, schlafen zu gehen.
Und jedes Kind will mich ein bisschen noch einmal ganz für sich allein. Will reden. Beten. Lachen. Kuscheln. Schmusen. Küssen. Drücken. Festhalten.
Und –natürlich– ich kenne sie auch, die müden Abende, an denen mein Bedürfnis nach rationeller Fließbandarbeit groß ist. Ich mit letzter Kraft versuche, den Dreien die Illusion zu geben, dass es jetzt nichts Schöneres für mich gibt als den Platz an ihrem Bett.
Lesen, Lied, Gebet, Kuss und Schluss.
Doch meistens gebe ich mich dieser Zeit gerne hin.
Weil sie inzwischen so viel unbeschwerter geworden ist, als noch vor Jahren.
Das Bett inzwischen ein sehr vertrauter und guter Ort für meine Schätze geworden ist.
Weil die Seelen der Kinder am Abend so weit und offen sind.
Wenn ich mich darauf einlasse. Zeit und mein Herz mitbringe.
Denn dort, an ihren Betten werde ich beschenkt.
Mit Komplimenten. Mit Dankbarkeit. Mit Geschichten vom Tag. Mit den letzten Fragen. Mit Küssen, Kichern und manchmal auch Tränen.
Mit ganz viel Nähe.
So kostbar kann er sein. Der Moment, in dem die Kinder ganz bei mir sind. Und ich bei ihnen.
Wir nirgends anders sein wollen. Als nur bei uns.
So viel Glück ist noch möglich.
Zwischen Tag und Traum.
Foto: unsplash | Annie Spratt