Weil ich da bin

Vor ein paar Tagen kann mein Sohn nicht einschlafen.

Vielleicht weil der Tag so voll war.

Vielleicht weil er schon zu müde dazu ist.

Wer weiß.

 

Er versucht es wirklich und ruft mich irgendwann.

Er will zu mir. In mein Bett.

Er will mit mir. In mein Bett.

 

Und dann liege ich dreißig Minuten regungslos da und halte ihn im Arm.

So wie früher.

 

Und ich liebe ihn durch und durch.

Höre auf seinen Atem. Der immer gleichmäßiger und ruhiger wird.

Bis er einschläft.

Ich spüre die Wärme des kleinen Körpers.

Die so ganz anders ist als die Wärme einer Decke.

Mein Arm wird taub und kribbelig.

Doch mein ist Herz voll.

Von dieser Nähe.

Die ich am Tag manchmal kaum aushalten kann.

Weil sie zu viel ist. Weil sie sich ständig aufdrängt.

 

Doch jetzt, in diesem Moment, ist es Nähe, die nährt und erfüllt.

Die Sicherheit bietet.

Geborgenheit.

Liebe.

Gegenseitig.

Und völlig bedingungslos.

 

Was sind das für gute Abende.

An denen ich gebraucht werde.

An denen ich wichtig bin.

 

Einfach nur deshalb, weil ich da bin.

 

Foto: unsplash | Jp Valry

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