Heute morgen begleite ich meine Tochter zum Arzt.
Es ist ein notwendiger und irgendwie noch hineingedrückter Termin zwischen ihrem vollen Stundenplan.
Und als wir fertig sind, ergibt sich dieses kleine Fenster, als wir auf die Uhr blicken und sie feststellt, dass es bis zur nächsten Unterrichtsstunde noch 50 Minuten sind.
Und der Parkschein hat eh noch eine Stunde und ich muss erst mittags zur Schule.
Und da ist dieses nette kleine Café ganz in der Nähe, welches ich ihr schon immer mal zeigen wollte.
Und da sind wir jetzt.
Um 9:30 Uhr an einem ganz normalen Mittwochmorgen.
Ich bin da.
Genau jetzt.
Für sie.
Und sie ist da.
In diesem Moment.
Für mich.
Und wir sitzen 30 Minuten und schlürfen die heiße Latte Macchiato.
Schauen aus dem Fenster in die noch ganz beschauliche und ruhige kleine Einkaufsstraße und über die Dächer hinweg auf den Kirchturm, der schon von der Januarmorgensonne beschienen wird.
Und wir reden ein bisschen.
Und ich blicke sie an und denke: „Ich genieße diesen Moment gerade so sehr mit dir, meine Tochter.“
Als wir uns verabschieden – sie geht zur Schule, ich zurück zum Auto – nehme ich sie fest in den Arm und mein Herz – es platzt vor Glück.
Also fast …
Diese Präsenz wünsche ich mir öfter und ich wünsche sie dir.
Setzen wir doch im richtigen Moment die Herzensbrille auf und fühlen wir mit den Augen, ob sich solche kostbaren Fenster auftun.
Es sind die Momente, die in meiner Erinnerungsbox im Herzen ganz, ganz weit oben liegen.
