Gestern der erste sommerlich anmutende Tag.
Am Nachmittag drei bettelnde Augenpaare:
Dürfen wir heute Nacht zelten?
Und ich denke: Morgen ist Montag.
Und Schule.
Na ja, nicht so wirklich Schule.
Aber die drei müssen um 8 Uhr wach vorm Tablet sitzen und sich in Konferenzen einloggen.
Und es soll regnen.
Genau!
Morgen früh, so sagt meine Wetterapp, 50 Prozent Regenwahrscheinlichkeit.
Hmmm.
50 Prozent Wahrscheinlichkeit, dass es NICHT regnen wird.
Und HEUTE ist Sommer.
Und die Kinder sehnen sich nach einem Hauch von Abwechslung.
Einfach mal raus, inmitten des begrenzten Radius, den wir im Moment einfach haben.
Okay.
Ihr dürft zelten.
Allerdings nur, wenn ihr mir versprecht, dass…
Aber das wird schon nicht mehr wahrgenommen.
Geht unter im Jubel –
(„Hast du gehört, was sie gesagt hat…“) –
und im hektischen Kramen nach den Campingsachen.
Und so stand es binnen kürzester Zeit in unserem Garten, das grüne Zelt.
Und die Kinder waren früher „im Bett“ als sonst in den letzten Wochen.
Was nicht heißt, dass sie unbedingt früher geschlafen haben.
Aber sie hatten jede Menge Spaß.
Gekicher, Gekreische, Taschenlampengefuchtel bis nach Mitternacht.
Und heute Morgen kommen sie um halb sieben müde und fröstelnd ins Haus an den gedeckten Frühstückstisch.
Der Regen hat so laut aufs Zeltdach getrommelt.
Warme Brezeln und Tee.
He, ihr da draußen, die ihr wahrscheinlich alle etwas müde und ideenlos seid im Moment:
Lasst uns mal wieder ausbrechen aus dem Alltagstrott!
Lasst uns wieder kreativer werden und Dinge wagen und tun die e i g e n t l i c h nicht passen. Von der Zeit. Vom Ort.
Von was auch immer.
Ich wünsche mir, dass wir alle wieder etwas verrückter werden.
Mutiger und spontaner.
Wie immer sind es die Kinder, die zeigen wie das gehen kann.
Wagen wir, ihnen zu vertrauen wenn sie uns die Richtung vorgeben möchten?
Denn es sind genau diese Augenblicke, die bleiben und zählen.
Ein Leben lang.