Wieder einmal ist die Menge vor Jesus versammelt. Ich stehe dabei und betrachte diesen Mann. Seine Worte verstören und schenken doch Leben. Er spricht von rein und unrein, aber auf eine neue Art und Weise:
Nicht das, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen. Vielmehr macht ihn das unrein, was aus dem Menschen herauskommt.
Markus 7,15
Der Bauch oder das Herz. Das ist eine der Spitzen dessen, was Jesus im kleinen Kreis seinen Jüngern mitteilt. Was zu pflegen ist, ist das Herz eines jeden. Es ist der zentrale Ort für die Beziehung zum Vater, für die Beziehung zu meinen Mitmenschen und zu mir selbst.
Denn alle bösen Gedanken kommen von innen, aus dem Herzen des Menschen.
Markus 7,21
Fühle ich mich verantwortlich für das, was aus mir herauskommt, für das, was ich sage und tue?
Unsere Worte haben so viel Gewicht und
Macht.
Sie können jemanden groß oder klein machen.
Sie können jemanden ermutigen oder
entmutigen.
Warum kommen wir in oft ungute Situationen? Warum bringen wir andere in unangenehme Situationen?
Leider meistens deshalb, weil wir meinen, es besser zu wissen. Schnell etwas dahinsagen. Häufig unüberlegt. Dann, wenn ich den Impuls spüre, jemanden zu unterbrechen, um mal „meine Sicht der Dinge“ kund zu tun. Besonders in einem Konflikt – und mag er auch nur ganz klein sein.
Auch Worte und Gedanken über mich selbst können mich und meine Beziehung zu anderen entweder stärken oder schwächen. Wie schwer fällt es mir manchmal, gut von mir selbst zu denken!
Dabei wirkt es Wunder, Wahrheiten über sich zu fühlen. Und auszusprechen. Sich bewusst zu entscheiden, wer und wie man sein will. Sich zu füllen mit Liebe und Freundlichkeit zu sich selbst. Sich zu vergeben, wo es heute nicht so gut gelaufen ist.
Und dennoch zu wissen:
Ich bin wertvoll.
Ich bin genug.
Ich bin geliebt.
Weil der Vater im Himmel genau so über mich denkt. Und über dich.
Dir mit Freundlichkeit zu begegnen, beginnt mit mir. Mit der Pflege meines Herzens.
- Was lasse ich aus meinem Herzen heraus?
Welchen Gedanken könnte ich blockieren, der in mir geboren wird und doch mich selbst oder andere entstellt?
Foto: Emgert Zondervan