Schaust du noch einmal nach mir, wenn ich schlafe?
Allabendliche Bitte der Kinder.
Und so gehe ich nachts von Zimmer zu Zimmer.
Stehe an ihren Betten.
Sie schlafen.
Träumen schon ihren ersten Traum.
Frieden.
Ruhe.
Nein: es ist Stille.
All das nach dem Lachen, Weinen, Schreien und Rufen des Tages.
Ich bin berührt.
Ich bin erneut fassungslos darüber,
dass außer meinem Mann und mir noch drei Menschen hier wohnen.
Schöpfung Gottes und Frucht unserer Liebe.
So groß ist das Geschenk.
Und ich darf die Mutter dieser wunderbaren Kinder sein.
Manchmal kann man sein Glück kaum fassen.
Und den Stolz.
Ich möchte Zeit und Raum anhalten.
Denn Wehmut mischt sich ein.
Ein Anflug von Angst vor der Zeit, wenn sie gehen werden.
Sie über Nacht groß geworden sind.
Werde ich sie leichten Herzens loslassen können?
Werde ich mich dann nach unserem jetzigen Leben zurücksehnen?
Werde ich die Nähe zu ihnen sehr vermissen?
Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, dass ich sie jetzt,
da ich sie habe,
genieße.
Foto: unsplash | Daiga Ellaby