Jeden Morgen gehe ich vom Bett direkt zu meinem Lieblingsplatz.
Im Winter ist es der Sessel.
Im Sommer ist der Ort bei den Vögeln im Garten.
Dort erlaube ich mir eine Viertelstunde „schönes Leben“.
Fünfzehn Minuten „schönes Leben“, ehe ich mich vom Rest des Tages überraschen lasse.
Ich genieße Stille, ehe alle anderen im Haus erwachen.
Ich tauche ein.
Freue mich am neuen Tag.
Ein Tag, der wie ein eingepacktes Geschenk vor mir liegt.
Dankbar nehme ich es an.
Und packe es vorsichtig aus.
Denke an das, worauf ich mich freue.
Und das, was mich schon jetzt furchtbar stresst.
Eine Viertelstunde „schönes Leben“.
Was für ein Schatz.
Eine Hilfe, schon morgens herauszutreten.
Raus aus dem Funktionieren-Müssen.
Eine Hilfe, anzukommen.
Mutig vorauszuschauen. Und dankbar zurück.
Und nicht einfach dort weiterzumachen, wo ich gestern Abend aufgehört habe.
Foto: unsplash | Kari Shea