Nach Hause kommen, das ist es, was das Kind von Bethlehem allen schenken will, die weinen, wachen und wandern auf dieser Erde.
– Friedrich Christian von Bodelschwingh –
Herr, ich danke dir für alle Länder und Orte, an denen Menschen Schutz erfahren. Danke für jedes offene Haus, in dem aus Fremden Freunde werden. Danke für deine Zusage, dass ich bei dir Heimat finde. Amen.
Dreißig Tage lang habe ich dir nun schon geschrieben. Jeden Tag davon gern. Manche dieser Briefchen schrieb ich im Voraus, nicht immer einen pro Tag. Weißt du, dass es mir viel leichter fällt, mehrere Briefe auf einmal zu schreiben als einen für sich allein? Das Schwierigste ist, in den Schreib-Modus zu kommen. Bin ich erst einmal drin, habe ich leicht Lust auf mehr.
Doch nun heißt es langsam Abschied nehmen voneinander. Vielleicht gewöhnst du dich schon mal an den Gedanken, dass es ab Dienstag für eine Weile keine Post mehr geben wird. Doch nicht traurig sein – freuen wir uns vielmehr daran, dass wir ein Stück zusammen unterwegs waren und Heimat beieinander finden konnten. Und was davon (auch im echten Alltag) bleiben soll, entscheiden wir zwei ja immer noch selbst, oder?
Doch nun erstmal bis morgen und segle sicher und gut durch diesen Tag!
Deine Irene
Foto: Franziska Klepper