Gestern habe ich unter Herzschmerz gelitten. Wir hatten so ein schönes langes Wochenende, so viel Familienzeit zusammen mit meinen Eltern. Wir haben viel gemacht, mussten aber nichts schaffen. Freibad, Garten, Ruhen, Essen, Reden. Lange Abende im Freien. Sich wieder annähern, nach Monaten des Sich-nicht-Sehens.
Und am Morgen musste ich sie alle wieder ihrer Wege ziehen lassen. Plötzlich war es still und leer. Unser Haus und unser Kühlschrank. Und der Alltag fing wieder an.
Ich spüre akute Vermissung.
Dieses Gefühl, das sich immer dann einstellt, wenn Menschen die mir nahe sind, nicht mehr in meiner Nähe sind. Familie oder Freunde. Wenn eine intensive Zeit zu Ende ist.
Nur noch zu fünft. Ich weiß auch das zu schätzen. Steige wieder ein in meinen Alltag, den ich mir so machen kann, wie ich ihn brauche. Meine persönliche Freiheit. So trage ich heute zwei Herzen in mir: den Schmerz und die Freude. Beidem will ich Raum geben.
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