Das Schuljahr geht zu Ende.
Die Zeit der Schulfeste, Sommerfeste, Sportfeste, Abschieds- und Begrüßungsfeste, der Grillpartys und Stammtische.
Es ist der Drang noch einmal nett zusammen zu sitzen, ehe man sich möglicherweise sechs Wochen nicht über den Weg läuft.
Fast täglich flattert mir über die Kinder ein Zettel in´s Haus mit der Frage:
Sind sie dabei?
Und: Bitte Kuchen mitbringen, Brötchen belegen, Salate vorbereiten. Den unteren Abschnitt bitte abtrennen und bis Montag ausgefüllt wieder abgeben.
Langsam verliere ich den Überblick, wo ich wann und zu welcher Gelegenheit meine kulinarischen Spenden abliefern darf.
Doch ab sofort sage ich: NEIN!
Wir werden nirgendwo mehr zusagen. Bis zu den Ferien.
Nicht, weil die Einladungen nicht nett gemeint sind.
Nicht, weil ich die Leute in der Schule und im Verein nicht mehr mag.
Nicht, weil ich nicht gerne mit anderen Menschen zusammen bin.
Sondern: weil ich mir meine freie Zeit nicht gern verplanen lasse.
Weil ich im Sommer so viel Schöneres zu tun habe, als Kuchenspenden zu backen.
Weil ich über meine wertvollen Wochenenden selbst bestimmen will.
Weil mit den vielen zusätzlichen Terminen die Wochen noch voller werden.
Zu voll.
So voll, dass ich mich auf die Begegnungen nicht mehr freuen kann.
Die Vorfreude fehlt.
Alles wird zum Pflichttermin.
Ich möchte Freiheit.
Die Freiheit, NEIN zu sagen, weil es mir zu viel wird.
Hoffentlich gelingt es mir irgendwann, leichter und viel früher NEIN zu sagen.
Auch wenn andere Leute oder die Kinder (vielleicht) enttäuscht sind.
Ich verstehe sie gut. Ich kann immer jeden gut verstehen.
Aber – wer versteht mich?
Einige Sommerfeste liegen jetzt vor uns.
Da habe ich bereits vor Wochen zugesagt.
Und da werde ich auch hingehen.
Entspannt. Zugewandt. Ganz bei der Sache. Mit freiem Kopf.
Und mit den weltbesten Kuchen und Salaten, versteht sich.
Foto: unsplash | Jamie Street