Mein Mädchen ist zurück von der Klassenfahrt.
Die See hat es uns wieder an Land gespült.
Reisetasche und der Rucksack werden einmal kopfüber im Zimmer ausgekippt. Nur um die Muscheln ganz unten rauszuholen. Im Hausflur liegt nun ein Kilogramm feiner Nordseesand verteilt.
„Mama, was kochst du eigentlich, wenn ich nicht da bin?“
Das war ihre besorgte Frage, ehe sie wegfuhr.
„Mama, was kochst du heute?“
Ihre erste erwartungsvolle Frage, nachdem ich sie begrüßt habe.
Und natürlich koche ich ihr Lieblingsessen. Lasagne mit Salat. Zeitaufwändig für´s Abendessen. Aber ein sehr angemessener Aufwand für ein Wiedersehensfest. Ein angemessener Aufwand für eine stärkende Mahlzeit, die mein Kind froh macht.
Liebe geht bei meiner Familie durch den Magen. Und unsere Mahlzeiten sind so viel mehr als bloße Nahrungsaufnahme. Sie sind Heimat. Geborgenheit. Genuss.
Deswegen koche ich inzwischen wie eine südländische Mama. Deshalb schwebt heute Abend allen Hungrigen eine verheißungsvolle Duftwolke aus Kräutern, Tomaten und Käse entgegen.
Und dann setzen wir uns gemütlich an den Tisch. Danken unserem Gott für Schutz und Bewahrung. Dafür, dass wir als Familie wieder an einem Tisch versammelt sind.
Wir essen gut. Erzählen. Hören zu, kommentieren, fragen, lachen.
So begrüßen wir unser Kind. Das Ende einer guten Woche. Ich sitze da und schaue in lachende, zufrieden kauende Gesichter.
So viel Grund, glücklich zu sein!
Foto: unsplash | Kristine Tumanyan