Vater im Himmel, sieh doch!
Die Menschen sind hungrig und durstig.
Sie haben Sehnsucht. Sie sind voller Fragen.
Sie sind verwirrt und durcheinander.
Sie sind müde und ihnen ist kalt.
Und es wird langsam dunkel.
Lass die Leute doch gehen und Ermutigung woanders suchen.
Es gibt doch schon genug Worte.
So viele Videos und Onlineangebote.
Predigten, Andachten und Gottesdienste.
Mehr als genug Nachrichten und Gifs.
Es ist doch alles schon gesagt.
Und er spricht zu mir:
Gib du ihnen zu Essen.
Gib ihnen deine Worte.
Gib du ihrer Sehnsucht einen Namen.
Finde mit ihnen Antworten.
Halte ihre Verwirrung und das Durcheinander aus.
Und ich antworte:
Vater, ich habe doch selbst so wenig.
Viel zu wenig, um allen davon zu geben.
Ich bin doch selbst nur Sehnsucht.
Hab selbst so viele Fragen und kaum Antworten.
Bin auch verwirrt und weiß nicht weiter.
Und er fragt:
Was hast du?
Geh und sieh nach!
Und ich gehe und sehe nach:
Es sind zwei Antworten.
Fünf Ideen.
Einen Namen für die Sehnsucht.
Ein bisschen Hoffnung für die Verwirrung.
Und Vertrauen, obwohl es nun fast schon Nacht ist.
Und er sagt zu mir:
Gib es mir!
Und ich gebe es. Zögernd.
Es ist doch so wenig.
Es wird doch eh nicht für alle reichen.
Und was bleibt dann noch übrig für mich selbst?
Und so gebe ich meine zwei Antworten.
Und siehe da!
Ein anderer bekommt plötzlich eine neue Idee.
Ich gebe der Sehnsucht einen Namen.
Und jemand sieht in der Ferne wieder ein Ziel.
Ich säe in die Verwirrung ein bisschen Hoffnung.
Und jemand beginnt plötzlich wieder zu lächeln.
Ich spreche aus, was mir zu schaffen macht.
Und ein anderer merkt erleichtert, dass es nicht nur ihm so geht.
Ich singe in der Dämmerung ein leises Lied.
Und in dem, der mir lauscht, wird der Glaube ganz neu geweckt.
Teile, was du bist, hast und kannst.
Schau nicht auf das, was fehlt.
Es ist genug. Du hast genug.
Und du bist genug.
Du genügst.
Gib deine dürftigen Worte und deine wenigen Gedanken.
Sende eine kleine Erinnerung.
Eine Nachricht, den Link, das Video und das süße Gif.
Schenke dein nettes Lächeln.
Deinen warmen Blick.
Dein Gebet.
Etwas, was diese Woche, diesen Tag, diesen Augenblick verändert.
Rück zur Seite und mach neben dir Platz für Licht, Hoffnung und neue Möglichkeiten.
Gib, was hilft, heute den Weg weiterzugehen.
Was hast du?
Geh und sieh nach!
Jesus fragte sie:
„Wie viele Brote habt ihr denn bei euch?
Geht, seht nach!“
Sie sahen nach und sagten:
„Fünf, und dazu zwei Fische.“
Markus 6,38