Eigentlich habe ich mich ja zwei Wochen ausklinken wollen. Aber die Gedanken kommen, wann es ihnen passt. Und dass sie kommen, ist schon ein Zeichen der Entspannung.
Und gerade jetzt habe ich Zeit und Ruhe zum Schreiben.
Wir sind hier in der Halbzeit unserer Herbstferien angekommen.
Und ihr könnt mir glauben, dass ich das Leben losgelöst von Schule, Arbeit und Terminen einfach nur genieße.
Weil wir in diesen Tagen nicht nach der Uhrzeit leben, sondern nach unserem eigenen Rhythmus. Und der lässt uns morgens länger schlafen, abends länger wach sein. Der lässt uns tun oder lassen, wonach uns gerade ist. Die Kinder sind versunken in ihren Spielwelten. Im Kinderzimmer oder beim Staudamm bauen am nahen Bach. Ich koche dann, wenn der erste sagt „Ich habe Hunger“ und dann essen wir zusammen. Meine Kinder erleben mich ansprechbar und offen. Mein Schoß und meine Arme werden von ihnen ausgiebig zum Kuscheln genutzt. Viel Nähe, viel Wärme hier. Die Zeit ist gemächlich, überschaubar und laaaaaaangsam.
Und wir sind bisher zu Hause geblieben. Wobei fast alle um uns herum noch mal zwecks Tapetenwechsel weggefahren sind. Doch ich wollte eine Ruhezeit für uns. Kein straffes Urlaubsprogramm. Ich plane an der Einrichtung eines Zimmers, das seit einer Weile sein Schattendasein fristet. Wir besuchen Freunde, die man an einem Tag gut erreichen kann oder wir werden besucht. Kostbare Begegnungen. Ich bin viel draußen. Bewege mich. Spinne Gedanken und Träume. Bescheide mich auf das, was ich bin. Höre auf, alles planen zu wollen.
Setze meinem organisiertem Erwachsenenleben bewusst ein Stück ungeplantes Vergnügen entgegen.
In der kommenden Nacht wird die Uhr umgestellt.
Eine Stunde mehr Zeit.
Eine Stunde mehr Zeit, das Leben zu gestalten. Zu prägen. Zu genießen.
Das Leben zu leben.
Zu lieben.
Die Uhr zu vergessen.
Zeit zu haben.
Sich der Länge nach in das JETZT zu legen.
Foto: unsplash | Laura Chouette