Dieser Samstag war für diejenigen, die Jesus liebten, unsäglich schwer. Jesus hatte vorausgesagt, dass er gekreuzigt werden und von den Toten auferstehen würde. Er war gekreuzigt worden. Aber würde er wirklich von den Toten auferstehen? Würde er wiederkommen?
Karsamstag.
Der Tag der „Zwischenzeit“.
Irgendwie zwischen den Stühlen.
Zwischen Kreuz und Auferstehung.
Zwischen Stille und Jubel.
Zwischen Wunden und Wundern.
Zwischen meinen ganz persönlichen Karfreitagsmomenten und meiner Sehnsucht nach Heil-Werden.
Zwischen Trauer und neuer Lebensfreude.
Zwischen Trennung und Hoffnung auf mögliche Wege der Verbundenheit.
Zwischen Schuld und Versöhnung.
Zwischen Engstirnigkeit und Weitblick.
Zwischen Geiz und Großzügigkeit.
Zwischen Scham und vorbehaltloser Annahme.
Zwischen Einsamkeit und Gemeinschaft.
Zwischen Angst und neuem Mut.
Zwischen Gewohnheit und ersehnter Freiheit.
Zwischen Tod und Leben.
Aushalten, dass dieser Tag ist, wie er ist.
Mit ganz viel „Nicht mehr“ und ganz viel „Noch nicht“.
Fragen: „Was bleibt, wenn alles weg ist?“
Und warten.
Warten, dass aus Wunden Wunder werden.
Erinnert euch an das, was er damals in Galiläa zu euch gesagt hat: ›Der Menschensohn muss ausgeliefert werden in die Hände der Sünder und am Kreuz sterben. Aber am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen.‹
Lukas 24,6&7
Foto: Franziska Klepper